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Bischof-Bernhard-Gedenktag 2023

Ortsheimatpflege und Bezirksausschuss Dringenberg informiert:

Heute ist der 2. Februar und jeder Dringenberger weiß:

Es ist Bischof-Bernhard-Tag

Die Dringenberger Bürger gedenken am 2. Februar ihrem Stadtgründer Bischof Bernhard V. zur Lippe, indem sie zu seinem Begräbnistag für ihn eine Messe lesen, ein Geldopfer darbringen, den Kindern Brezel schenken und ein Bischofsessen veranstalten.

Doch das war nicht immer so.

Die Messe und das Geldopfer hatte Bischof Bernhard V bereits 11 Jahre vor seinem Tod im Jahr 1330 in der Urkunde zur Erweiterung der Stadtrechte für „seine Stadt Dringenberg“ – wie er sie selbst nannte – angeordnet.

Bischof Bernhard V. starb am 30. Januar 1341.

Über die Jahrhunderte wurde der Gedenktag aber immer wieder ein wenig verändert bis er die heutige Form erhielt.

Bis 1785 fand am 2. Februar, am Lichtmesstag zum Gedenken ein Reiterumzug statt:
Ein Schuljunge, der den Gründer-Bischof darstellte, wurde mit Chormantel, Mitra und Stab ausgestattet, auf ein Pferd gesetzt und ritt unter Begleitung des Küsters, der Schulkinder und des Volkes durch die Straßen der Stadt, wobei Gaben gesammelt wurden.

Tags drauf, am 3. Februar wurde das Seelenamt für Bischof Bernhard gehalten. Der Schuljunge, der den Gründer-Bischof darstellte stand dabei vor der Kommunionbank.
Als 1785 der Umzug verboten und abgeschafft wurde, legte man nur noch die Insignien – Chormantel, Mitra und Stab – während der Messe auf die Kommunionbank. Dieser Brauch scheint noch bis 1886 bestanden zu haben.

Wann der Umzug eingeführt wurde ist nicht bekannt.

Das Essen, die Keller Traktamente wie man das „Bischof-Bernhard-Mahl“ auch nannte, und welches nach dem Seelenamt am 3. Februar stattfand, hatte ursprünglich mit dem Gedenken nichts zu tun.

Die Traktamente fanden früher am Dreikönigstag, am 6. Januar statt, dem Tag an dem jährlich der Bürgermeister und die Gemeinderäte gewählt wurden.

Vermutlich ab 1802 als die Wahlen unter preußischer Herrschaft nicht mehr stattfanden, wurden die Keller Traktamente auf den Bischof-Bernhard-Tag, auf den 3. Februar verschoben.

Das Essen wurde Keller Traktamente genannt, da es früher im Rathauskeller, im „Schwarzen Kreuz“ der einzigen Wirtschaft des Ortes stattfand. Traktamente heißt Bewirten.

1953 wurde der Bischof-Bernhard Tag über den gewöhnlichen Rahmen hinaus gefeiert. Mehrere Pastöre zelebrierten die Messe, ein Festprediger, Vertreter der Erzbischöflichen Behörde, der Landrat und Vertreter der Politischen Gemeinde wurde eingeladen. Ein Festakt und Festessen fand in der Aula der neuen Schule, der heutigen Grundschule und anschließend in den beiden Wirtschaften des Ortes statt. Grund war die Rückverlegung des Amtes Dringenberg – Gehrden in die Burg.

Bis in die 1960er Jahre war das Seelenamt und die Gedächtnisfeier am 3. Februar. Erst danach wurde sie auf den 2. Februar gelegt.

Bis Mitte der 2000er Jahre fand die Feier und das Essen jährlich wechselnd in den Gastwirtschaften des Ortes statt.

Danach wurde sie ab 2006 in den „Kleinen Bruder“ und dann in den großen Saal der Zehntscheune verlagert.

Während der Corona-Zeit fand das Gedenken in der Pfarrkirche im ersten Jahr in kleiner Runde und im 2. Jahr nur das Seelenamt mit Opfergang statt.

Doch egal wie sich der Gedenktag über die Jahrhunderte auch verändert hat, zentraler Bestandteil war und ist bis heute das Seelenamt und der Opfergang, so wie es Bischof Bernhard V in der Schenkungsurkunde 1330 verfügt hat.

Die Messe zum Gedenken Bischof Bernhards ist am 2. Februar 2023 um 19:00 Uhr in der Pfarrkirche „Mariä Geburt“ in Dringenberg.

Alle Dringenberger sind hierzu herzlich eingeladen!

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