Als die Puhdys Dringenberg rockten – Erinnerungen, die bleiben
Ostrock in Dringenberg
Bad Driburg/Dringenberg.
Am 7. November 2015 bebte die Zehntscheune in Dringenberg: Die Puhdys, eine der beliebtesten Rockbands der DDR, machten im Rahmen ihrer Abschiedstournee hier Station. Rund 800 Fans strömten in die ausverkaufte Halle. Aus NRW und anderen Teilen Deutschlands reisten sie nach Dringenberg, um die Puhdys live zu erleben. Das Event in Dringenberg war dabei etwas Besonderes: Es war das einzige Konzert der Puhdys in Ostwestfalen-Lippe im Rahmen ihrer Abschiedstournee.
Die Stimmung 2015 war einzigartig. Die Klassiker „Alt wie ein Baum“, „Es war schön“ oder „Geh zu ihr“ rissen das Publikum mit. Viele sangen die Texte von Anfang bis Ende mit – ein emotionaler Abschied von einer Band, die Generationen begleitet hat. Auch die Songs „Wenn ein Mensch lebt“, „Das Buch“ oder „Lebenszeit“ sorgten für Gänsehaut-Momente.
Einen reibungslosen Ablauf ermöglichten die ehrenamtlichen 70 Helferinnen und Helfer, die mit großem Engagement hinter den Kulissen arbeiteten – vom Einlass bis zur Technik, von der Versorgung bis zur Sicherheit. Ohne diesen unermüdlichen Einsatz wäre ein solches Konzert nicht möglich gewesen.
Dabei verlief die Vorbereitung auf das Konzert 2015 deutlich entspannter als 2003 beim ersten Mal. „Wir hatten bereits viele Erfahrungen gesammelt – insbesondere im Hinblick auf Ticketverkauf, Pressearbeit, den Einsatz sozialer Medien und natürlich durch den großen Enthusiasmus der Dringenberger bei der Vorbereitung und Durchführung“, sagte Ludger Pape, einer der Organisatoren der Konzerte.
Das Konzert der Puhdys im Jahr 2015 trug den Titel „Es war schön“ – und genau das war es auch: ein ganz besonderes Ereignis für den kleinen Ort. Die Einladung an die Puhdys kam direkt aus Dringenberg. Man fragte bei der Band an, ob sie im Rahmen ihrer Abschiedstournee noch einmal in Dringenberg auftreten würden. Die Puhdys zögerten nicht lange – sie sagten sofort zu und freuten sich auf ein Wiedersehen mit einem Ort, an den sie gute Erinnerungen hatten.
Für den kleinen Ort war die Organisation solcher Konzerte eine enorme Herausforderung. Es gab viele Überlegungen rund um die Unterbringung der Musiker, das Catering, die Sicherheit, Parkplätze und den Ticketverkauf. Alles war mit einem gewissen Risiko verbunden – doch der Einsatz hatte sich gelohnt. Das Konzert 2003 war ein voller Erfolg und legte den Grundstein für die Rückkehr der Band im Jahr 2015.
2025 – zehn Jahre später, haben wir uns vor Ort umgehört: Was ist von diesem Abend geblieben?
Ein Gespräch mit den damaligen Initiatoren vom Förderverein für Musik und Kultur Dringenberg e.V. Ludger Pape, Bernd Nahen und Stefan Pape zeigte: Die Erinnerungen sind lebendig. Alle drei haben nicht nur das Konzert mitorganisiert, sondern auch noch Erinnerungsstücke aufbewahrt – ein original erhaltenes Plakat, Tickets von damals und ein großes Foto-Album erzählen ihre eigene Geschichte.
Dass die Puhdys in Dringenberg bleibenden Eindruck hinterlassen haben, zeigt sich noch heute: In der Gaststätte Hausmann steht eine Jukebox – und immer wieder erklingen daraus Songs der Puhdys. Selbst junge Leute wählen die Titel – ein echter Beweis für den Kultstatus der Band, die Generationen verbindet.
Bemerkenswert: Die Puhdys waren nicht nur im Osten Kult. Auch im Westen – wie eben in Dringenberg – fanden sie viele begeisterte Zuhörer. 35 Jahre nach der deutschen Einheit bekommt die Erinnerung daran eine besondere Bedeutung: Eine Ostband, die auch im Westen gefeiert wurde, steht heute als Symbol für musikalische Verbundenheit über Grenzen hinweg.
Ein Puhdys-Fan aus Bad Driburg erzählte uns, dass das Konzert in Dringenberg auch eine persönliche Reise in die Vergangenheit war: Bereits 1975 hatte er die Puhdys bei einem Konzert in Schwerin live erlebt – ein unvergessliches Erlebnis. Und sogar das Ticket von damals existiert noch – ein kleines Stück Musikgeschichte in Papierform. Die Freude auf das Konzert in Dringenberg war groß – die Tickets wurden bereits im Dezember 2014 online gekauft, um ganz sicher dabei zu sein.
Der Bandname Puhdys setzt sich aus den Vornamen der Gründungsmitglieder zusammen. 2016 löste sich die Band endgültig auf.
Doch ganz verstummt ist die Stimme der Puhdys nicht:
Dieter „Maschine“ Birr – Frontmann, Sänger und Komponist der Puhdys. Aktuell tourt er mit dem Programm „Lieder mit klassischen Saiten & Streichquintett“.
Dieter „Quaster“ Hertrampf – Gitarrist und Sänger. Auch er ist musikalisch unterwegs mit Projekten wie „Quaster & Friends“, „Quaster unplugged“ und weiteren Solo-Aktivitäten.
Peter Meyer – Keyboarder und Saxophonist. Er war durchgängig bei den Puhdys bis zur Auflösung 2016 und macht weiterhin Musik.
Was bleibt? Viele Erinnerungen, starke Emotionen – und der Sound einer Band, der tief im Herzen vieler Fans verankert ist.
Artikel und Fotos freundlicherweise bereit gestellt von Doris Dietrich, BDiB
Schaut auch mal auf bad-driburg-aktuell.info . Dort findet ihr außerdem Videos von Puhdys-Auftritten sowie spannende Einblicke in Bad Driburg und seine Ortsteile.

